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Vegetarier/in sein???

„Wie du bist jetzt Vegetarierin?“, „Wetten, du hältst das keine zwei Wochen durch?“ und „Heißt das, du isst jetzt auch keinen Fisch mehr?“ sind so Fragen mit denen man prompt überhäuft wird, wenn man seiner Familie und seinen Freunden mitteilt, dass man sich dazu entschieden hat von nun an auf Fleisch zu verzichten. Menschen fassen diesen Entschluss aus den verschiedensten Gründen, sei es, weil ihnen die Tiere leid tun, sie gesünder leben möchten oder mit dem Verzicht auf Fleisch etwas für den Umweltschutz tun möchten. Natürlich stellen sich einem selbst auch viele Fragen, zum Beispiel, ob man noch genug zu essen in Restaurants findet, man es wirklich durchhält und wie es eigentlich mit der Mangelernährung aussieht. Dazu lässt sich allerdings sagen, dass ich, die seit fast drei Jahren vegetarisch lebt bisher nur vielleicht drei Mal nicht das essen konnte, was ich gerne gehabt hätte. Das Durchhalten ist nicht besonders schwer, wenn man wirklich gute Gründe hat, warum man auf Fleisch verzichtet und was die Mangelernährung betrifft: Bis jetzt geht es mir sehr gut und zwar noch viel besser, als zu Zeiten als Fleischesserin. Man ist nach dem Essen nicht so vollgestopft und müde, das so genannte „Fresskoma“ entfällt, man fühlt sich vitaler. Auch das Gewissen ist reiner, wenn man Dokus über Massentierhaltung oder Fleischproduktion im Fernsehen ansieht, bei denen man schon beim Zusehen aggressiv wird, wenn man vor Augen geführt bekommt, wie mit den Tieren umgegangen wird. Auch die Tatsache, dass man als Fleischesser Antibiotika oder etwaige andere Medikamente, die zuvor den Tieren verabreicht worden sind, aufnimmt, sehe ich als Grund mit dem Fleischkonsum aufzuhören.

Ich kann nur ausdrücklich empfehlen, wenigstens mal auszuprobieren als Vegetarier/in zu leben, es gibt so gut wie keine Nachteile und das Lebensgefühl verbessert sich um  95%, mindestens! Also nicht nur darüber reden, sondern machen!



Magersucht

Sie/Er wiegt 35kg, der BMI unter 17,0 und hervorstehende Knochen, tote Augen und eine veränderte Persönlichkeit. Ein ewiger Teufelskreis für Betroffene und ein besonderes Problem für Angehörige, die einfach nicht mehr weiterwissen. Eigene Erfahrungen aus meinem Freundeskreis haben mich dazu bewegt, diesen Artikel zu verfassen.

Was ist Magersucht?

Anorexia nervosa ist eine psychosomatische Krankheit und auch eine Sucht. Die Betroffenen haben Angst vor dem Zunehmen und fühlen sich trotz ihres kritischen Gewichts zu dick und wollen noch weiter hungern. Einige erbrechen sich auch (Bulimie), parallel zur Nahrungsverweigerung oder strenger Diät.

Ursachen

Von Patient zu Patient ist dies unterschiedlich. Oft liegen die Ursachen im familiären oder sozialen Umfeld. Aber auch das heutige Schönheitsideal- Models, die Size-Zero auf dem Laufsteg tragen müssen oder das Retuschieren von Speckröllchen mit Photoshop in Modezeitschriften, tragen ihren Teil dazu bei.

Gymnasialschüler sind öfter mit einer Essstörung konfrontiert als andere Schüler, da sie unter hohem Druck und Stress stehen. Magersüchtige sind meistens sehr ehrgeizig, schreiben sehr gute Noten. Jedoch sind sie damit nicht zufrieden und diese Unzufriedenheit gibt ihnen die nötige Disziplin auch eine Diät durchzuführen, die sie in den Teufelskreis hineinbringt.

 

Ein langer Leidensweg!

Der Kampf gegen die Krankheit ist lang und hart. Täglich kämpfen die Patienten gegen ihre Probleme an, woran sie selbst verzweifeln. Die Krankheit muss so schnell wie möglich festgestellt werden, damit man noch handeln kann. Therapien sind der Anfang und werden zuerst ambulant durchgeführt. Bringt dieses jedoch nichts mehr, sollte man den Betroffenen zu einem Klinikaufenthalt ermutigen. Es ist wichtig, dass sie sich selbst entscheiden, weil das der erste Schritt zur Heilung ist. Aber meistens ist es schon so kritisch, dass die Angehörigen- in den meisten Fällen die Eltern- einen längeren Klinikaufenthalt aufzwingen.

Die Familie leidet auch darunter, sucht Gründe und gibt sich die Schuld. Magersucht zerstört nicht nur den Körper, sondern auch das Familienverhältnis, weshalb sich auch diese in Selbsthilfegruppen und in Therapiesitzungen betreuen lassen.

Angehörige und Familie

Mütter sind verzweifelt, versuchen ihre Ratlosigkeit lange Zeit zu verstecken, bis diese ausbricht und sie sich auch entscheiden Hilfe zu suchen.

Auch Väter haben es schwer, weil sie es zu Anfang nicht wahr haben wollen und die Vermutungen der eigenen Frau verharmlosen.

Geschwister fühlen sich oft in den Hintergrund gedrängt, weil das Wohl des magersüchtigen Bruders, der magersüchtigen Schwester für die Eltern im Vordergrund steht. Natürlich ist dies verständlich, doch sollte jeder sich selbst treu bleiben und sich nicht für die magersüchtige Person aufopfern.

Den Freunden fällt nach und nach auf, dass sich ihr/e kranke/r Freund/in langsam von ihnen isoliert und sich missverstanden fühlt. Besonders, wenn die Clique etwas essen gehen will, verzieht sie/er sich und erfindet immer mehr Ausreden. Außerdem sind sie ratlos, über was sie reden dürfen und über was nicht. Hierzu ein paar Tipps:

1.    Vermeidet Gespräche über Gewicht und Essen! (auch nicht im Spaß! Magersüchtige haben eine gestörte Persönlichkeit!)

2.    Hör zu!

3.    Spiel nicht den Psychologen!

4.    Sprich offen über deine Gedanken und Ängste, aber einfühlsam (Die Ich-Form verwenden)

5.    Kontakt halten!

6.    Verständnis haben!

Der Krankheitsverlauf und die Chance auf Heilung sind bei jedem Menschen anders. Bei einigen geht es schneller, bei anderen langsamer, einige werden nie geheilt. 5% der Betroffenen sterben an ihrer Krankheit, deshalb sollte man sie frühzeitig erkennen, bevor es zu spät ist.

Ein Schlusswort: Meine Freundin ist in einer Klinik, kämpft täglich und sagt jeden Tag, dass es ihr nicht gut geht. Ich wusste anfangs nicht, wie ich mich verhalten sollte. Sie riet mir, mich über die Magersucht zu informieren! Erst dann begriff ich, was das für ein schreckliches Leid ist und auch wie ich mit ihr umgehen soll!

Ich kann also jedem raten, informiert Euch! So könnt ihr die Situation eure/s/r Freund/in besser verstehen.

Sophia Paulus, 11Re

 

http://magersucht.jimdo.com/ - Dieser Blog beschreibt den Weg eines magersüchtigen Mädchens.

 

http://www.da-ist-hoffnung.de/Lebensthemen/Sucht/Essstorungen/Magersucht---Leitfaden/magersucht---leitfaden.html